Europäische Aktien von China oder Griechenland getrieben?

Die Nachrichten der letzten Tage suggerieren, dass neben der Griechenland-Krise eine vielleicht viel wichtigere China-Krise aufgekommen ist. Mit einem Blick auf den folgenden Chart sieht man eine fast identische Abwärtsbewegung von deutschen und chinesischen Aktien (Hong Kong-Aktien).

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Für beide Märkte wurde der (bisher) tiefste Stand des Jahres in dieser Woche erreicht. Von ihrem jeweiligen Hoch sind sie 15% und 17% gefallen, also praktisch in gleichem Maße. Interessant ist, dass das jeweilige Jahreshoch im April erreicht wurde. Bereits seitdem waren Hong Kong-Aktien nicht mehr im Aufwärtstrend.

Beeinflusst also Griechenland das Geschehen sowohl in Europa und in China? Gibt es gar keine China-Krise, abgesehen davon, dass einige Kleinanleger mit Spekulation die Kurse an den Inlandsbörsen schnell haben steigen lassen? Ist es die Zurückhaltung amerikanischer Anleger, die derzeit generell vorsichtig agieren (hohe Cash- und Absicherungsquoten, Kauf von währungsgesicherten Produkten)?

Mit einem Kurs-erwarteten Gewinn-Verhältnis im fast einstelligen Bereich, kann man bei Hong Kong-Aktien nicht von überteuert reden. Eine Aktienblase kann bei diesen Bewertungen nicht erkannt werden. Dennoch bleibt im Hinterkopf, dass günstige Bewertungen noch günstiger werden können, siehe 2008.

Innerhalb unserer Emerging Market-Rotation wurde Ende letzten Monats China/Hong Kong als Ersatz für Mexiko angezeigt.